A
Achtsamkeit
Inzwischen in aller Munde ist dieser Begriff zum Universalwerkzeug zur Lösung jeglicher Probleme geworden. Von case- und care-management bis mindfulness begegnet uns dieser Begriff an allen Orten.
Ursprünglich ist Bedeutung die Bereitschaft, unvoreingenommen das wahrzunehmen, was einem begegnet, es zu beschreiben und nicht zu bewerten.
Aggression
= Auf etwas/jemanden zugehen. Den Stier bei den Hörnern packen (konstruktive Aggression). Alles zerstören/schleifen lassen (destruktive Aggression).
Akzeptanz
bedeutet "annehmen, das, was ist, so, wie es ist."
Im Gegensatz zur Toleranz (lateinisch: aushalten, ertragen) erfordert die Akzeptanz eine innere Auseinandersetzung, an deren Ende ein "akzeptiert" steht. Wird die Auseinandersetzung nur halbherzig geführt, entsteht ein Gefühl der Unzufriedenheit - "Ja - aber ..."
Ambivalenz-Konflikt
JA – ABER-Situationen machen Entscheidungen schwer bis unmöglich. Diese Situation verlangen nach Auflösung im Ja oder Nein.
Angst:
n. Rainer Krause ist die objektunbestimmte, diffuse Angst (angor) zu unterscheiden von der objektbezogenen, also zielgerichteten Furcht (timor) z. B. als Wiederholungsangst nach sehr schmerzhafter Nierenkolik.
Angststörung
Angst ist ein normales Gefühl, das in Situationen der Bedrohung auftritt.
Zur Angststörung wird es durch eine Fehleinschätzung von Situationen. So werden alltägliche, harmlose Situationen zu unüberwindlichen Hindernissen.
Die Angststörung ist eine der am häufigsten auftretenden Störungen in Deutschland und im Allgemeinen gut behandelbar.
Anpassungsstörung
Sie tritt im Zusammenhang mit belastenden Lebensumständen auf, über das Gefühl von Bedrängnis beeinträchtigt sie soziale Funktionen.
Antrieb
Sinneswahrnehmungen (schön – angenehm) bewegen uns (motivieren). Je stärker der Sinnesreiz, um so höher der Antrieb.
Auseinandersetzung: Auseinander- und Wiederzusammensetzen ist eine Vorgehensweise zum tieferen Einblick in Abhängigkeiten (was die Welt im Innersten zusammenhält Faust Goethe). Um Nachvollziehbarkeit herstellen zu können bedarf es der Bereitschaft, von tradierten Sichtweisen abzuweichen (die Zeit ist, was die Uhr anzeigt Einstein).
B
Balintgruppe
Ein vom ungarischen Psychoanalytiker Michael Balint entwickeltes Verfahren.
In der Balintgruppe werden nach einer festgelegten Vorgehensweise Probleme aus dem beruflichen Umfeld besprochen.
Ursprünglich wurden Balintgruppen mit Allgemeinärzten durchgeführt. Heute sind Balintgruppen ein fester Baustein in der Weiterbildung zur psychosomatischen Grundversorgung sowie in der psychoanalytischen und tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapieausbildung.
Aber auch andere Berufsgruppen, wie Lehrer, Sozialarbeiter oder Manager nutzen zunehmend mehr die Möglichkeiten der Balint-Arbeit.
Bedrängnis: Jetzt wird es eng, das macht Angst (Enge in der Brust -lateinisch: angina pectoris, im indogermanisch: anghue). Das Gegenteil ist die Weite (so sorglos, still und weit als ob die Ewigkeit vor Ihnen läge (frei nach Rilke aus Die Geduld)
Bewusstheit
ist die Wahrnehmung von Körperreaktionen (Achtsamkeit), ohne diesen sofort ein Gefühl zuzuordnen. Im Zen-Buddhismus spielt Bewusstheit eine zentrale Rolle. Ich bin mir meiner selbst bewusst. So bin ich der/die, der/die ich bin.
Biofeedback
Dieser Begriff lautet übersetzt: mein Körper gibt mir eine Rückmeldung.
Sicherlich haben Sie schon einmal in einem amerikanischen Spielfilm gesehen, wie ein Verdächtiger an einen Lügendetektor angeschlossen wird. Biofeedback basiert auf diesem Verfahren der Erfassung verschiedener Körperfunktionen in unterschiedlichen Belastungssituationen.
Über die Veränderung von Körperfunktionen im Zusammenhang mit Belastungssituationen können Rückschlüsse auf die körperliche Reaktionsfähigkeit gegeben werden. Nähere Informationen erhalten Sie auf der Biotrain Website unseres Netzwerkpartners Dr. Ulrich Pietrek.
Burn Out Syndrom
Dieser Begriff bedeutet übersetzt "Ausgebranntsein". Der Psychoanalytiker H. J. Freudenberger beschrieb aufgrund von Eigenbetrachtung dieses Erschöpfungssyndrom. Einer Studie der Bundestherapeutenkammer zufolge lag in 2008 der Anteil an Fehltagen durch Burnout mit 11% etwa doppelt so hoch wie 10 Jahre zuvor.
Das Burn Out Syndrom darf nicht mit einer Depression gleich gesetzt werden!
Die Veränderungen werden meist erst sehr spät vom Betroffenen, oft etwas früher vom Umfeld wahrgenommen.
Wie ein Baum innerlich ausbrennt und nach außen noch stark aussieht, kann beim Burn Out Syndrom der Patient in seinen Alltagssituationen noch funktionieren. Trotzdem benötigt er bereits dringend Hilfe zur Veränderung in seinem Leben. Erst beim Durchbrechen der glänzenden Hülle wird die innere Leere offensichtlich.
Besonders gefährdet sind leistungsfähige Entscheidungsträger, die sich keine Erfolgseinbrüche erlauben wollen.
Neben dem Burn Out Syndrom ("Selbstverbrenner") gibt es das Wear Out Syndrom ("Verschlissene"), das Rust Out Syndrom ("Eingerostete") und letztlich das Bore Out Syndrom ("Ausgelangweilte").
C
Care Management
eine aus den USA kommende Optimierungsmethode aus dem Gesundheitssystem.
Case- und Caremanagement-Ansätze haben sich in der Sozialgesetzgebung niedergeschlagen. Ein wesentlicher Baustein besteht in dem Aufbau von vernetzten Behandlungsstrukturen.
Casemanagement
hat nichts mit Käse zu tun, auch wenn es gleich gesprochen wird.
Eine gute Übersetzung ins Deutsche gibt es leider nicht. Gemeint ist eine standardisierte Vorgehensweise, um bei komplexen, über viele Lebensbereiche sich erstreckenden Problemfeldern zu Klienten bezogenen Lösungen zu kommen.
Coaching
Der Coach oder Trainer einer Fussballmannschaft wird Ihnen sicherlich bekannt sein. Seine Aufgabe besteht darin, Mittel und Wege zu finden, den Verein durch die Saison zu führen. casa acuta verfolgt in Zusammenarbeit mit Netzwerkparnter Business Dialog UG, vertreten durch den Arzt, Psychologen und Pädagogen Volker Tantow, eine besondere Form des Coachings. Hierbei stehen die persönlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse des Klienten unter Einbeziehung seines sozialen Umfeldes ganz im Vordergrund.
Neben der Fähigkeit, erfolgreich im Geschäftsleben zu sein, werden auch Verliererstrategien besprochen und auf die Gefahren des Burn Out Syndroms hingewiesen. "Erfolg verführt zu mehr Erfolg und bedroht mit Misserfolg" ist eine wichtige Erkenntnis, die in unser "sanftes" Coaching mit einfließt.
Chronifizierung
Aus einem akuten Zustand ist ein Dauerzustand geworden.
Wenn Schmerzen über lange Zeit bestehen, verändern sie den Hirnstoffwechsel. Die Schmerzverarbeitung wandelt sich von einer Alarmfunktion in eine Angst machende "womit habe ich das verdient, dass mir ständig alles weh tut?"-Frage.
Chronifizierungsrisiko
Der Internationalen Gesellschaft für orthopädische Schmerztherapie (IGOST) ist es in Zusammenarbeit mit der Universität Heidelberg gelungen, einen Kurzfragebogen - HKF-R10, bestehend aus 10 Fragen - zu entwickeln. Mit diesem Fragebogen kann das Chronifiziereungsrisiko bei Patienten mit akuten Schmerzereignissen vorhergesagt werden.
Bei sehr hohem Risiko ist eine vernetzte, individuelle, mit dem Patienten abgestimmte Vorgehensweise, notwendig, um vor langfristigen Symtombildungen zu schützen.